Salton Sea, 70 Meter unter NullNächster Stopp Salton Sea, Zwischenstopp Painted Canyon. Vom Painted Canyon hatte ich keine Ahnung und bin nur zufällig dort gelandet. Hier führen einige Pfade durch schmale Slotcanyons, verbogene Leitern und vertrauensunwürdige Seile helfen bei der Kraxelei. Ich bin direkt am Beginn der Wanderung mit Nick und seine Tochter Alex ins Gespräch gekommen und wir haben die 8 Kilometer gemeinsam bestritten. Zum Nachmittag bin entlang des Ufers der Salton Sea gefahren und habe am Bombay Beach Stopp für die Nacht gemacht. Der Weg dorthin führte durch grüne Felder und Plantagen, wohlgemerkt befinden wir uns immer noch in der Wüste. Das Wasser wird dem See entnommen, entsalzen und über umfangreiche Bewässerungsanlagen auf die Felder gebracht. Kein Wunder, dass der Wasserspiegel ständig weiter sinkt. Die Salton Sea ist 1905 durch den Colorado River entstanden, der durch extreme Regenfälle durch einen Damm gebrochen ist und das Tal der heutigen Salton Sea geflutet hat. In der Folgezeit sind zahlreiche Naherholungsorte entstandenahren entstanden. Heute sind davon nur noch die Ruinen übrig, da der Wasserstand stetig sinkt und den stinkenden, feuchten und salzigen Boden freilegt. Das Baden sollte man tunlichst unterlassen, das Wasser ist durch massive Überdüngung der umliegenden Felder zu einer lebensfeindlichen Brühe verkommen. Bombay Beach ist eine Mischung aus Mad Max und Burning Man, eine Trailersiedlung, in der 'besondere' Menschen leben. Ein paar Parzellen sind schön hergerichtet, andere völlig vermüllt und runtergekommen. Am Ufer des Sees haben einheimische Künstler und Künstlerinnen diverse Kunstwerke aufgestellt. Es war interessant durch diese apokalyptische Gegend zu laufen, v.a. im roten Licht der über dem Wasser untergehenden Sonne.
Von Salton Sea ging es schließlich bis nahe an die mexikanische Grenze. Die letzte Nacht in den USA. Auf dem Parkplatz eines Campingplatzes mit kalten Duschen (die extra kosten) für 25€. Gelungener Rausschmiss... ¡Nos vemos en Mexico! Ab durch die Wüste...Auf der Strecke in den nächsten Nationalpark habe ich, zugegebenermaßen, etwas die Orientierung verloren. Eigentlich wollte ich der Mojave Desert Road Richtung Süden folgen, aber aufgrund der Überschwemmungen vom August, waren einige Straßen gesperrt und ich musste etwas Zickzacken.
Ein Highlight waren auf jeden Fall die natürlichen heißen Quellen nördlich von Tecopa. Hier findet sich mit in der Wüste eine kleine grüne Oase mit 35 Grad warmen Wasser. Perfekt, um sich mal kurz abzukühlen... Im Ort Tecopa selbst gibt es einige Resorts, die das heiße Wasser in Pools leiten, hier muss man dann allerdings Eintritt zahlen. Nur ein paar Kilometer von Tecopa entfernt habe ich im Café 'Kit&Fox' sehr guten Kaffee und selbstgebackene Scones gehabt. Alles aus Biozutaten und, danke dafür, mit wenig Zucker. Zum Abend kann man bei ihnen auch im Steinofen gebackene Pizza essen. Viel weiter als Tecopa bin ich an dem Tag nicht mehr gekommen. Ich habe ich der Nähe der "China Ranch" einen schönen Stellplatz gefunden. Die nutzbare Zeit des Tages wird leider immer kürzer, denn um 16:30 Uhr geht die Sonne unter und 30 Minuten später ist es dunkel. Da ich versuche spätestens eine Stunde vor Dunkelheit einen Stellplatz zu finden, bleibt nicht mehr viel vom Tag. Am nächsten Tag habe ich die China Ranch besucht. Die ist nich aus Goldrauschzeiten erhalten geblieben und wurde von den aktuellen Besitzern in eine Dattelplantage umgestaltet. Auf der Ranch kann man alle erdenklichen Dinge aus und mit Dattrln erstehen, sowie alle möglichen Hokuspokus-Gesteine... Außerdem startet hier eine kurze Wanderung entlang des Amborosa Rivers, der hier einen Bogen nach Norden macht und, überwiegend unterirdisch, in das Death Valley fließt. Nach dem Besuch der China Ranch bin ich nur noch wenige Kilometer gefahren. Interessant war, dass sich der Himmel langsam zu zog und es über Nacht regnete. Regen in der Wüste hatte ich auch noch nicht und an den Geruch werde ich mich hoffentlich noch eine Weile erinnern. Weiter ging es durch das Mojave Desert National Preserve. Ich habe noch zwei kurze Wanderungen eingelegt (Hole in the Wall und Kelso Dunes) und bin dann über 29 Palms zum Joshua Tree NP gefahren. Dies sollte der vorerst letzte Nationalpark auf meiner Tour durch die USA sein. Das Besonderen an Joshua Tree sind die namensgebenden Bäume und die besonderen Felsformationen, was den Park bei Kletterern extrem beliebt macht. Die Wanderungen, die ich gemacht habe, waren alle relativ einfach und nicht besonders spektakulär. Ich denke, dass der Park, sollte man im Klettersport aktiv sein, wesentlich lohnenswerter ist. In 29Palms habe ich noch einen Haushaltstag eingelegt: Wäsche waschen und Kopien von den notwendigen Dokumenten (Reisepass, Kfz-Zulassung und internationaler Führerschein) für Einreise machen. Schön war das Gespräch mit dem Besitzer des Waschsalons. Als er erfuhr, dass ich auf dem Weg nach Mexico bin, reagierte er nicht mit zahlreichen Horrorgeschichten sondern bombardierte mich mit allen möglichen Tipps. Da ich in den letzten Tagen durchaus Bedenken bezüglich der Sicherheit in Mexico hatte, kam das genau richtig. Im Tal des Todes...Am frühen Morgen ging es endluch ab in das Tal des Todes. Leider ist aktuell ein sehr großer Teil des Nationalparks gesperrt bzw. nicht zugänglich. Ursache ist der Hurricane Hillary vom 20.08.2023. Der brachte an einem Tag mehr Regen, als im Valley normalerweise pro Jahr zu Boden fällt. Der trockene harte Boden konnte das natürlich nicht aufnehmen und es kam zu starken Überflutungen und zahlreichen Schäden an Straßen und Wanderwegen. Mein erster Stopp führte mich nach Stovepipe Wells. Dort befindet sich ein großer Bereich mit Sanddünen. Der im Tal aufgewirbelte Sand wird durch die vorherrschenden Luftströmungen genau hier verwirbelt und abgelagert. Die Wanderung entlang der Dünenkämme war aufgrund des losen Sandes zwar mühselig aber lohnenswert. Danach bin ich noch kurz 30 Minuten in den Mosaic Canyon gelaufen. Auch hier konnte man die Folgen der Überflutung sehen. Zahlreiches neues Material war im Canyon abgelagert und man hatre das Gefühl, als laufe man durch ein trockenes Flussbett.
Danach ging es weiter in das Badwater Basin. Hier befindet sich der tiefste Teil des Death Valleys mit knapp 90 Metern unter Meeresspiegel (auf einem Bild ist die Markierung des Meeresspiegels in der Felswand zu erkennen. Auch hier war aufgrund der Regenfälle die sonst trocken liegende Salzebene überflutet. Was ich als besonders beeindruckend empfand war die Tatsache, dass ich dieselbe Landschaft, also die riesigen Salzebenen, vor vier Jahren schon in Bolivien (Salar de Uyuni) erleben durfte. Dort aber nicht 90 Meter unter sondern 3700 Meter über dem Meeresspiegel. Hier wird einem klar, was für Kräfte an unserer Erdkruste zerren und wie klein und unbedeutend man eigentlich ist. Kurz nach dem Sonnenunzergang habe ich den Rückweg angetreten, um noch im Hellen eine Platz außerhalb des Parks zu finden. Das hat natürlich wieder nicht geklappt, aber dank iOverlander war der erste angefahrene Stellplatz gleich ein Treffer. Es handelte sich um einen ehemaligen RV Park (Campingplatz) und die Betonfundamente der Stellflächen sind noch vorhanden. Also absoluter Luxus, denn man kann dirket auf dem ausnivellierten Fundament parken, ohne Sand, Kakteen oder sonstigem Gewächs. Der folgende Tag sollte etwas aktiver werden. Nach ausgedehntem Frühstück auf meiner kleinen sauberen Betonfläche ging es wieder zurück in den Park zum Artists Drive. Dies ist eine kurze Schleife, die man mit dem Auto fahren kann. Sie führt durch ein schönes Gebiet mit Gesteinen in allen möglichen Farben. Danach habe ich eine Wanderung im Golden Canyon gemacht. Die war wirklich super, weil man wie durch ein Labyrinth in immer neuen Minicanyons entlang läuft. Dazu die langsam untergehende Sonne, die alles in ein goldenes Licht taucht. Letzter Stopp war der Kaprizki Lookout. Von hier hatte ich einen schönen Blick von hoch oben über die Minicanyons, durch die ich eine Stunde zuvor gelaufen war. Übernachtet habe ich wieder auf meiner kleinen Betonfläche, natürlich mit heißer Dusche als Belohnung für den schweißtreibenden Tag. Am nächsten Tag habe ich den Vorteil des sauberen Untergrundes genutzt um alle Schmiernippel am Antriebsstrang und der Lenkung zu fetten. So macht das Kriechen unterm Auto sogar richtig Spaß. Nachdem das erledigt war, bin ich zurück in den Park zum Dantes View gefahren. Von hier hat man einen fantastischen Blick über die geflutete Salzebene bis tief in den Norden des Death Valleys. Nachdem ich mich satt geschaut hatte habe ich den Park über eine recht gute Schotterpiste nach Süden verlassen und damit die letzte Etappe meiner Reise durch die USA eingeleitet. Doch dazu später mehr. Aliens at Play...Nach dreiTagen im Zion NP war es Zeit aufzubrechen. Man hätte sicher nich viel länger bleiben und z.B. noch die Wanderung "The Subway" machen können. Diese führt unmarkiert durch den Canyon und dauert ca. 8 bis 9 Stunden. Davon habe ich mich etwas abschrecken lassen. Naja, nächtes Mal.
Mein erster Stopp war in St. George. Dort habe ich mich in erster Linie um Gordo gekümmert. Es gab einen Ölwechsel und ich habe endlich den Reifen flicken lassen, ein Besuch in der Waschbox stand ebenfalls an. Nachdem das alles erledigt war kam noch der Besuch im Walmart, um die Vorräte wieder aufzustocken. Von St. George ging es weiter zum Hoover Dam. Statt den Highway zu nehmen, bin ich eine alternative Route gefahren, die entlang des Stausees Lake Mead führt. Unterwegs habe ich noch einen Stopp im Fire Canyon State Park eingelegt. Der Besuchbhat sich gelohnt. Man findet viele kleinere Wanderungen durch und über vielfarbige Felsen, die im Licht der untergehenden Sonne tief rot leuchten. Daher wahrscheinlich auch der Name. Der Besuch am Hoover Dam war interessant. Bevor man überhaupt zum Besucherzentrum kommt, erfolgt ein Securitycheck. Ich wurde auserwählt und musste jede Box öffnen und alle möglichen Fragen beantworten. Es ging hauptsächlich um Waffen und Sprengstoff. Wäre ja doof, wenn einer den Damm wegsprengt... Am Staudamm selber war die Hölle los. Tausende Menschen waren unterwegs. Wahrscheinlich wieder irgendein Feiertag, den ich nicht mitbekommen habe. Schließlich bin ich nur einmal über den Damm gegangen und habe die Dimensionen auf mich wirken lassen. Meinen Versuch ins Besucherzentrum habe ich abgebrochen. Eine lange Schlange und ein erneuter Securitycheck wie am Flughafen mit Bodyscan. Da hatte ich nun wirklich keinen Bock drauf... Also zurück zum Auto und ab nach Las Vegas. Das war leider eine Notwendigkeit, die sich nicht umgehen ließ. Bekanntermaßen bin ich nicht derjenige, der gerne durch Städte bummelt. V.a. nicht durch amerikanische Städte, wo man als Fußgänger auf verlorenem Posten steht. Für mich waren zwei Stopps entscheidend: Kaffeerösterei und deutsche Bäckerei. Nach zweieinhalb Stunden Stopp and Go durch eine Wüste aus Asphalt, Beton und Blech auf Rädern hat mich die Stadt am anderen Ende schweißgetränkt wieder ausgespuckt, mit Kaffeebohnen und Brot. Mission erfüllt. Da es mittlerweile schon dunkel war, gestaltete sich die Suche einem Platz für die Nacht nicht ganz so einfach, war am Ende aber doch erfolgreich. Am nächsten Tag sollte es endlich in den Deathvalley NP gehen. Mein Plan war im Norden in den Park zu fahren und den Park dann von Nord nach Süd abzuarbeiten. Der Highway führt mehr oder weniger gerade durch schöne Wüstenlandschaft. Die einzigen Ansiedlungen sind an den größeren Kreuzungen zu finden: Tankstelle, kleiner Generalstore, Motel, so das Muster. In Lathrop Wells gibt es noch eine kleine Attraktion. Hier steht ein kleiner Souvenirshop, der in fluoreszierender Farbe gestrichen ist und im Dunkeln leuchtet. Warum? Tja, wir befinden uns im Gebiet der Area 51, dem Teil der Erde wo bekanntermaßen alle UFOs landen. War ganz nett und völlig überteuert. Mein Plan von Nord nach Süd durch das Death Valley zu fahren, kam zu einem jähen Ende: Road Closed! Hätte ich mich vorher informiert, hätte ich erfahren, dass die Zufahrtstraße bei Scottys Junction seit ein paar Jahren gesperrt ist. Hätte hätte Fahrradkätte. Also wieder 80 km zurück nach Beatty, um dort dann einen Stellplatz möglichst nahe an der Parkgrenze zu finden. Das hat auch alles geklappt. Ich hatte einen wunderschönen Platz mit fantastischem Sternenhimmel und dem perversen Leuchten von Las Vegas am Horizont. Zion NPDie Fahrt in den Zion NP von Osten kommend führt durch schöne Canyonlandschaft, durch Tunnel und schließlich über viele Serpentinen hinab in den den eigentlichen Canyon mit Besucherzentrum. Da mein Timing mal wieder etwas danaben war, Stichwort Wochenende, war schon die Suche nach einem Parkplatz nicht ohne. Innerhalb weniger Minuten nach meiner Ankunft waren alle Parkplätze übervoll belegt.
Meine erste Wanderung startete direkt am Besucherzentrum hinauf zu einem Aussichtspunkt. So richtig gelohnt hat sich das nicht, da der Blick letztendlich auf das riesige Areal aus Parkplätzen, Campground und Besucherzentrum fällt und das Tal hier noch recht weitflächig ist. Meine zweite Wanderung führte weiter in den Park hinein. Vom Besucherzentrum aus fahren alle 5 Minuten Shuttlebusse in den Park, mit Privatfahrzeugen ist der Park nicht befahrbar. Auch die zweite Wanderung lies zu wünschen übrig. Es ging über zwei Stunden in tiefem weichem Sand bergauf ohne lohnende Ausblicke. Unterwegs traf ich Will und Connor, die genauso enttäuscht von der Route waren. Wir haben den Rückweg zum Shuttle gemeinsam gemacht und uns gut unterhalten. Zurück am Besucherzentrum hatten wir uns für den folgenden Tag verabredet, um eine Wanderung gemeinsam zu machen. Die "Narrows" sollte eine der beliebtesten im Park sein. Hierfür leiht man sich Trockenhosen und Canyoning-Schuhe (aus dickem Neopren) aus, denn die Wanderung verläuft in einem engen Canyon und dem darin fließenden Virgin River. Leider hat das mit der gemeinsamen Wanderung dann doch nicht geklappt. So bin ich ohne Will und Connor um 7 Uhr in den ersten Shuttlebus zum Startpunkt gefahren. Was soll ich sagen, wenn man darauf steht in eiskaltem Wasser, das einem teilweise bis an die Brust reicht, stundenlang durch den Fluss zu stolpern und die einzigartige Atmosphäre zu genießen, dann hier meine absolute Empfehlung! Man sollte sich aber, zumindest im Winter, auf kalte Füße einstellen. Auf dem Rückweg habe ich Will und Connor im Shuttlebus getroffen, die hatte unterwegs nich Emily aufgegabelt. Die drei hatten sich auf einer anderen berühmten Wanderung getroffen, Angels Landing. Diese ist begrenzt auf eine bestimme Anzahl an Personen pro Tag. Man muss also vorher an einer Verlosung teilnehmen, um hoffentlich eine der begehrten Permits zu gewinnen. Will und Connor hatten damit kein Glück, sind trotzdem gestartet und haben unterwegs Emily getroffen, die noch zwei Plätze auf ihrer Permit frei hatte, da ihre Freunde erkrankt waren. Dementsprechend haben mir die beiden empfohlen das einfach auch zu versuchen. Nach einem gemeinsamen Kaffee haben sich unsere Wege getrennt und ich bin am nächsten Morgen ihrem Rat gefolgt. Noch auf den ersten Metern habe ich Marianne angesprochen, die, schade für ihren Mann, tatsächlich noch einen Platz frei und kein Problem damit hatte, dass ich den übernehme. Schwein gehabt. Marianne war sogar sehr froh jemanden dabei zu haben, da sie Höhenangst hat. In diesem Fall keine gute Voraussetzung, denn der Weg führt über einen schmale Felsgrad steil bergauf, ist nicht gesichert und bietet nur ein paar Seile oder Handgriffe zum Festhalten. Am Ende haben wir es beide geschafft und Marianne war überglücklich, bis zum Ende durchgehalten zu haben. Auf den Bildern mag das nicht so rüberkommen, aber es ist wirklich schmal und steil. Auch hier eine absolute Empfehlung! Auf Youtube sind Videos zur Wanderung zu finden, die die Dimensionen evtl. etwas besser nachvollziehbar machen. Eine Sache habe ich noch vergessen: Im Park habe ich Mario, Wenke und Klaas wiedergetroffen. Leider nur sehr kurz, da sie wenig Zeit hatten. Am Ende des letzten Tages im Zion NP hatte ich einen schönen Stellplatz gefunden, der auf einem natürlichen Ölfeld lag. Ich hatte mich bereits über feuchte Stellen im Sand gewundert, obwohl es extrem trocken und warm war. Eine Geruchsprobe bestägte meine Vermutung, kein Wasser sondern Öl. Hier wurde vor einige Jahrzenten wohl auch Ölsand gefördert, dies aber aufgrund zu geringer Erträge wieder eingestellt. Bryce CanyonDer Weg zum Bryce Canyon führte entlang des Vermillion Cliffs National Monument zum Bryce Canyon NP. An den Vermillion Cliffs habe ich zwei sehr kurze Wanderungen eingeschoben. Eine zu Petroglyphen und die andere in den Wire Pass Slotcanyon. Leider war ich erst kurz vor Sonnenuntergang am Slotcanyon und konnte nur einen Teil erwandern. Sofort musste ich an den Film "128 Tage" denken. Ein scharfes Taschenmesser hatte ich mit. Im Nachhinein hätte ich am nächsten Tag nochmal tiefer in den Canyon wandern sollen, denn das Gefühl in diesem engen tiefen Canyon zu wandern bzw. zu klettern war schon was Besonderes. Hier in der Nähe befindet sich auch "the wave", eine Steinformation, die einer erstarrten Welle ähnelt. Hier muss man sich aber eine teure geführte Tour buchen bzw. an einer Art Verlosung teilnehmen, um eine Erlaubnis zum Wandern zu gewinnen.
Nach langer, aber landschaftlich spannender Fahrt habe ich einen Stellplatz unweit des Eingangs zum Bryce Canyon NP gefunden. In den folgenden Tagen im Park habe ich mehrere Wanderungen gemacht und es wenigstens ein Mal zum Sonnenaufgang dorthin geschafft. Empfehlen kann ich unbedingt den Peekaboo Trail bzw. den deutlich kürzeren Navajo Trail. Beide führen hinab in den Canyon und zwischen die sog. Hoodoos, die Gesteinsformationen, die den Park so besonders machen. Es handelt sich hierbei um tausende Säulen aus Sandstein die entlang bogenförmiger Klippen stehen. Gerade zum Sonnenaufgang lohnt es sich zu einem der Aussichtspunkte zu fahren und sich das Spiel der Schatten zwischen den Hoodoos anzuschauen. In Brycecity, einem "Ort" mit allem was das Touristenherz begehrt, konnte ich nach meinen Wanderungen wohltuende heiße Duschen genießen. Den Zugangscode zu den Duschen gab es im Rubys Inn für 5$. Zu meinem Glück wurde der Code nicht täglich geändert... Vom Bryce Canyon ging es auf einer langen, landschaftlich aber sehr schönen Strecke zum Zion NP. Der Zwischenstopp am Cedar Breaks NM war nur kurz. Hierfür musste ich Gordo bis auf 3000m hinaufquälen. Anschließend ging es auf verzweifelte Stellplatzsuche entlang einer schlechten Schotterpiste, die mich näher an den Zion NP brachte. Kurz vor Sonnenuntergang hatte ich Glück und bin fündig geworden: im Halbschatten unter alten Kiefern mit Feuerstelle, Unmengen an totem trockenen Holz und 5G. Logisch, dass ich hier gleich noch einen Tag extra geblieben bin. Kalte Nächte...Meine erste kurze Wanderung am Grand Canyon führte zum Cape Final, einem schönen Aussichtspunkt hoch über den Canyon. Von hier lässt sich der deutlich tiefer liegende South Rim sehen. Direkt am Aussichtspunkt ist ein offizieller Platz, an dem man übernachten darf. Und genau dazu habe ich mich ganz spontan entschieden. Da man in den Nationalparks nicht so ohne Weiteres im Zelt übernachten darf, musste ich erst noch im Administration Office eine Backcountry Permit (22,- $) erstehen. Ich hatte Glück, denn der Platz war noch nicht reserviert. Nachdem alle organisatorischen Dinge erledigt waren, bin ich zurück zum Startpunkt des Wanderweges gefahren, habe meinen Rucksack gepackt und bin mit übermäßig vielen Kilos auf dem Rücken wieder zum Cape Final gewandert. Dort habe ich mein Lager aufgeschlagen und bin danach über die Felsen geklettert, um einen schönen Platz für den Sonnenuntergang zu suchen. Die Nacht war arxxxkalt (knapp unter 0 Grad Celsius). Mit dickem Fleecezeug, Daunenjacke, Wintersocken und Mütze war es aber auszuhalten. Was mir mehr Probleme gemacht, war der bescheiden harte Boden und meine viel zu dünne Isomatte. Ich hatte ja vor Wochen extra einen Kaltschaumtopper gekauft, da ich selbst im Auto jeden Morgen mit Schmerzen aufgewacht war. Daher war diese Nacht eine echte Tortur für die Prinzessin auf der Erbse... Man wird leider älter... Am Morgen ging es früh aus dem Zelt, um den Sonnenaufgang zu beobachten, an Schlaf war eh nicht zu denken. Im Laufe des Vormittags war ich wieder zurück am Auto und bin zum Startpunkt des Kaibab Trails gefahren. Dieser Wanderweg führt steil über zig Serpentinen in den Canyon und auf der anderen Seite wieder nach oben. Das habe ich mir natürlich geklemmt, mir sind aber etliche Leute mit leichten Trinkrucksäcken begegnet, die tatsächlich an einem Tag den sog. "rim to rim to rim" laufen, ja, kein Tippfehler: LAUFEN. Wer es braucht... Ich bin nur bis zur Red Wall Bridge ab- und wieder aufgestiegen. Selbst das hat gereicht, um einen Eindruck von den Dimensionen zu bekommen. Platt und gut durchgeschwitzt bin ich zurück zu meinem Stellplatz außerhalb des Parks gefahren und habe noch ganz schnell geduscht, wobei das Wasser fast direkt auf der Haut gefroren ist. In dieser Nacht sind mir dann tatsächlich noch die Wasserleitungen IM Auto eingefroren, obwohl die Heizung die Nacht durch gelaufen ist. Das Thermometer zeigte am Morgen knapp - 15 Grad. Zeit zu verschwinden...
Mehr Canyons...Tja liebe Leserinnen und Leser, es wird schwer für euch werden. Während ich diese Zeilen schreibe, stehe ich bereits im Death Valley und die Sonne geht bereits um 16 Uhr unter. Es ist abends also sehr laaaaaange dunkel und das gibt mir mehr Zeit denn je, um hier meine Erlebnisse einzutippen. Viel Spaß...
Auf Empfehlung bin ich auf dem Weg zum Grand Canyon noch am Natural Bridges National Monument vorbeigefahren. Leider bin ich dort erst kurz vor Sonnenuntergang angekommen und konnte nur eine kurze aber lohnenswerte Wanderung in den Canyon machen. Die Größe dieser Bridge war beeindruckend, dazu die Farben des blauen Himmels und des gelben Laubes. Einen Stellplatz hatte ich erst im Dunkeln und nach einiger Sucherei gefunden. Eigentlich hätte ich am nächsten Morgen wieder in den Park fahren können, um noch die Wanderungen zu den beiden anderen Bridges zu machen. Aber: Bei allen "National Monuments" muss man wieder extra Eintritt bezahlen und der Jahrespass für die Nationalparks gilt hier nicht. Ich war also schlichtweg zu geizig. Nach dem Frühstück bin ich über das Valley of the Gods und das Monument Valley weiter Richtung Grand Canyon gefahren. Die Fahrt durch das Valley of the Gods war wirklich toll, staubige Sandpiste durch rote Landschaft. In das Monument Valley bin ich nicht gefahren, da hat mir der Blick vom Highway gereicht. Auch hier hätte man wieder extra Eintritt zahlen müssen. Die weitere Fahrt Richtung Page am Lake Powell führte durch das Reservat der Navajos. Hier ist es nicht erlaubt wild zu campen und daran sollte man sich auch tunlichst halten, denn es handelt sich um heiliges Land. Nicht ganz so heilig scheinen die Straßengräben zu sein. Hier stapelt sich der Müll. In der Nähe von Page befindet sich der von Fotos bekannte Horseshoe Canyon. Zum Glück war es schon dunkel, sonst hätte ich vielleicht noch darüber nachgedacht, 10$ für das Parkticket und ein paar Fotos auszugeben. Das Geld wird einem hier wirklich für jeden Schxxxx aus der Tasche gezogen... Bei einer Tagestour mit zahlreichen Stopps ist man so schnell mal 50 bis 60 $ nur für Park- oder Zutrittsgebühren los. Einen (kostenfreien) Stellplatz habe ich schließlich, mitten in der Nacht und außerhalb des Reservats, am Marble Canyon gefunden. Endlich Grand Canyon! In meinem Nationalpark Führer steht zu lesen, dass der North Rim vom GC nur etwa 10% der Besucher im Vergleich zum, einfacher erreichbareren, South Rim hat. Für mich war daher schon im Vorfeld klar, dass es nur zum North Rim geht. Links und rechts der langen Zufahrtsstraße in den eigentlichen Nationalpark gehen zahlreiche Forststraßen ab, die z.T. bis an den Rand des Canyons führen. Da dies alles zum Kaibab National Forest gehört, ist hier das freie Übernachten erlaubt. Nach knapp 30 km auf Schotterpiste hatte ich schließlich einen Platz gefunden, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Ich konnte Gordo wirklich bis zwei Meter an den Canyonrand fahren, Feuerstelle inklusive. Obwohl es noch früh am Tag war, war für mich sofort klar, dass ich diesen Platz heute und am folgenden Tag nicht mehr verlassen werde. Also Stuhl an die Kante gestellt, Kaffee gekocht und den Ausblick genießen. Gegen Nachmittag kam noch Charlie dazu. Er ist 74 Jahre alt und erkundet gerade die Gegend um den Grand Canyon. Er schläft jede Nacht draußen unter freiem Himmel, da er beim Einschlafen gerne die Sterne sieht. Nachvollziehbar, dass ich mich abends im Auto bei laufender Heizung etwas schlecht gefühlt habe. Charlie und ich haben auch den Folgetag gemeinsam verbracht und viel über Reisen, Fahrräder, Politik, Gesundheit und Lebensführung gesprochen. Natürlich gab es auch einige Tipps für meine anstehende Reiseroute. Immer wenn ich solche Menschen wie Charlie treffe, die bis ins hohe Alter körperlich aktiv sind und (allein) die Welt erkunden, gibt mir das Hoffnung für mein eigenens Älterwerden... Danke dafür! Am nun bereits dritten Tag am Grand Canyon ging es schließlich in den eigentlichen Park, dies natürlich zum Sonnenaufgang. Aber dazu später mehr. Nationalpark Hopping...Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang und einem Minilagerfeuer, das eigentlich für gassparenden Kaffee gedacht war, nebenbei meinem Wasserkessel aber auch noch eine duftende Patina verliehen hat, ging es weiter entlang der BDR Richtung Süden. Auf einsamen Schotterpisten bin ich auf den folgenden 120 km durch Canyons, entlang riesiger Klippen und durch mehlartigen Sand (auch Bulldust) gefahren. Kein Schatten und brennende Sonne, alles etwas anders als man sich das für Ende Oktober vorstellen würde. Irgendwann wieder auf dem Highway angekommen ging es zum Nachmittag spontan noch in den Arches NP. Dort hatbmich die Zivilisation wieder eingeholt. Der Park ist zwischen 07 Uhr und 16 Uhr nur mit vorheriger Reservierung betret- bzw. befahrbar. Also nimmt der Besucherstrom ab 16 Uhr massiv zu und man fährt z.T. in langen Autoschlangen, v.a. aber auch deswegen, weil der Park zum Sonnenuntergang die beste Farbenpracht liefert. Ich bin Hinweisen folgend (Dank an Jana) direkt zum Delicate Arch durchgefahren und habe mich mit Taschenlampe, Futter und Kamera auf die ca. einstündige Wanderung gemacht. Die Sonne war bereits kurz über dem Horizont und somit waren der rötliche Sandstein zusätzlich in rot-oranges Licht getaucht. Am Delicate Arch selber war es gar nicht so einfach einen Sitzplatz zu ergattern. Es war sehr witzig zu beobachten, wie sich Menschen in einer langen Schlange anstellten, um einen Selfie unter dem Arch zu machen, zum Unmut der Fotographen... Während ich mir die Spektakel (Selfieschlange und Sonnenuntergang) ansah, hörte ich Leute über "milkyway" sprechen. Ein paar Gespräche später war klar, ich lehne mich zurück und warte bis es dunkel ist. Leider hatte ich kein Stativ mit, aber die Fotos sind trotzdem ok geworden. Nachdem ich genug milkyway hatte, ging mit Stirnlampe im Dunkeln zurück zum Auto und auf lange Stellplatzsuche außerhalb des Parks. Am nächsten Morgen ging es wieder zurück in den Park, diesmal über den unbewachten Nordeingang, der auch keine Reservierung verlangt. Im Laufe des Tages habe ich eine Wanderung zum Tower Arch gemacht, auf der ich komplett alleine genießen konnte, und zahlreiche kurze Spaziergänge zu den Touristenmagneten entlang der Parkstraße. Müde und kaputt bin ich nach Moab gefahren um zu tanken und Lebensmittel nachzukaufen. Nachdem das erledigt war, saß ich auf dem Parkplatz des Supermarktes und suchte nach einem geeigneten Platz für die Nacht, als mich plötzlich ein "Na, ganz schön lange Anfahrt gehabt, was?!" aus meinen Gedanken riss. Kurze Zeit später saß ich bei Lanell und Markus im Auto auf dem Weg zum Colorado River und nochmal kurze Zeit später saß ich neben Markus auf dem Beifahrersitz, während wir einen der Offroadtrails bezwangen. Für Markus war das recht normal, ich habe mir auf dem Trail an mehreren Stellen fast in die Hose gemacht. V.a. an einer Stelle, wo wir den Point of no retunlrn verpasst hatten und es nur noch senkrecht bergab ging. Ich stand kurze Zeit aufrecht im Fußraum mit dem Gefühl, dass das Auto jeden Moment nach vorne überkippt. Mit ein paar Dellen im Blech sind wir aber davon gekommen...(Wer sich das mal anschauen will, gibt bei Youtube "moab fins and things" ein.) Da neben der Ausfahrt auch ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm stand, saß ich bald frisch geduscht bei ihnen zu Hause am gedeckten Tisch. Wir haben lange gequatscht und schließlich konnte ich ins weiche Gästebett fallen. Da Markus am folgenden Tag zeitig weg musste, saß ich schon im Auto obwohl es noch dunkel war. Am Ortsausgang von Moab gibt es eine kleine Quelle an der ich noch schnell alle Wasserkanister und Flaschen aufgefüllt habe. In den Nationalparks gibt zwar meistens Wasserspender, das Wasser ist allerdings gechlort. Mein nächstes Ziel sollte der Canyonlands NP sein. Rund um Moab und den Park gibt es eine unermessliche Anzahl von Offroadtrails aller denkbarer Schwierigkeitsgrade. Da ich mein Haus auf Rädern nicht übermäßig beanspruchen wollte, bin ich über eine als "easy' markierte Route (Gemini Bridges) zum Nationalpark aufgebrochen. Einige Stunden später war ich im Park auf kürzeren Wanderwegen unterwegs und habe den Mund, ob der gigantischen Weite der Ausblicke, kaum wieder zu bekommen. Den Sonnenuntergang habe ich mir vom Rim Trail Overlook aus angeschaut. Hier hatte ich das erste Mal bei einem Sonnenuntergang das Gefühl, dass sich tatsächlich die Erde dreht, und die Sonne nicht "untergeht". Auf den Fotos lassen sich die Dimensionen der Landschaft leider auch nur erahnen.
Am folgenden Morgen bin ich in aller Frühe zum Mesa Arch aufgebrochen. Im Reiseführer stand bereits, dass dies ein sehr beliebter Spot für den Sonnenaufgang ist. Trotzdem haben mich der übervolle Parkplatz und die bereits am Viewpoint in mehreren Reihen wartenden Menschen überrascht, immerhin waren es noch gut 60 Minuten bis zum Spektakel... Beim Warten habe ich James aus den USA getroffen. Wir haben, nachdem die Fotos im Kasten waren, gemeinsam gefrühstückt und bis in den frühen Nachmittag an einer Picknicksite gesessen und uns gut unterhalten. James hat für ein paar Jahre als leitender Ingenieur auf einer Ölplattform gearbeitet, er hatte so einiges zu erzählen. Aktuell laufen bei ihm Bewerbungen bei der NASA, bis zur Zusage ist er in seinem (sehr clever und schön ausgebauten) Van unterwegs. Nachdem James aufgebrochen war, habe ich den Rest des Tages, außer kochen uns lesen, einfach mal nichts gemacht. Zum Sonnenuntergang haben wir uns am Green River Overlook wieder getroffen. Am Overlook sind wir mit zwei Brüdern ins Gespräch gekommen, die eine kleine Firma gegründet haben, die Imagefilme für die Nationalparks machen. Wer sich die fantastischen Videos mal anschauen will, sucht nach "more than just parks" bei Youtube. Viel Spaß! Den dritten Tag habe ich nicht im Park verbracht, sondern bin zum Mineral Bottom in den Canyon an das Ufer vom Greene River gefahren. Dort habe ich das Packraft gesattelt und bin nach gut 5 Kilometern flussaufwärts zu Fuß, wieder zurück zum Auto gepaddelt. Diesmal also der Blick von unten nach oben, ebenso beeindruckend. Zum Sonnenuntergang bin ich wieder in den Park gefahren und habe wieder reichlich Fotos gemacht. So, jetzt endlich der letzte Tag im Park! Gleich ist es geschafft. Den Sonnenaufgang habe ich mir am Shafer Trail Overlook angeschaut. Der Shafer Trail schmiegt sich eng an die senkrechte Wand der Felsen und führt in Serpentinen auf das nächste Plateau hinab. Eine gute Stunde nach Sonnenaufgang saß ich am Steuer und bin genau diese Serpentinen nach unten gefahren, nichts für schwache Nerven und zum Glück kam mir kein anderes Auto entgegen. Der Shafer Trail geht in die Potash Road über, die schließlich am Highway nach Moab endet. Die Fahrt war absolut beeindruckend, hat sich zum Ende aber trotzdem ordentlich gezogen. Ein interessanter Stopp unterwegs war der Drehort für die Schlussszene in "Thelma and Louise", wo die beiden im Auto über die Klippe fahren. Vielleicht kann man auf den Bildern die Autos erkennen, damit man mal einen Eindruck von den Größenverhältnissen bekommt. Zurück in Moab nochmal schnell Wasser auffüllen, Lebensmittel nachkaufen, Auto und Wäsche waschen, danach ab zum Stellplatz und erschöpft ins Bett gefallen. Ich hoffe die Masse an Bildern erschlägt nicht. Die Auswahl ist wirklich schwer gewesen und ich glaube man merkt, dass es mir die Gegend im Canyonlands NP und um Moab herum sehr angetan hat. Die heiligen Hallen...Auf dem Weg nach Salt Lake City hatte ich das unglaubliche Glück endlich, am Straßenrand, ein Glas "whipped honey" zu erstehen (whipped meint den normalen geschlagenen/ gerührten Imkerhonig). Satte 20 $ für ein Glas, aber was tut man nicht alles, wenn die wochenlange Suche in allen erdenklichen Supermärkten nicht das gewünschte Produkt bringt.
Jetzt aber Salt Lake City und zwar zur Rushhour, mein Fehler (übrigens sehr bequem beim alleine Reisen, man hat immer selbst an allem Schuld...). Sieben Spuren Interstate (in eine Richtung), Speedlimit weit über dem was Gordo im Reisetrim hergibt und alle Spuren voll mit Pickups und LKW, die natürlich ohne zu blinken, links und rechts überholen. Auch ohne die 35 Grad im Auto, habe ich Blut und Wasser geschwitzt... Aber irgendwann war es endlich soweit, Ziel erreicht: das Land Cruiser World Heritage Museum. Hier stehen in einer privaten Sammlung alle möglichen Toyota Land Cruiser: der erste in den USA je verkaufte (im rostigen Originalzustand), alle denkbaren Modellvariationen und Baujahre, z.T. mit viel Liebe restauriert. Auch einige Spezialumbauten waren zu bestaunen. Was sie nicht hatten war Gordo, also ein 78er Linkslenker, der wurde in den USA nie verkauft und darf auch noch nicht importiert werden (dafür müssen die Fahrzeuge mind. 25 Jahre alt sein). Neben der willkommenen Klimaanlage gab es also einiges zu sehen. Aufgrund der Erfahrungen auf der chaotischen Interstate, auf der sich wohl gleichzeitig alle 3,7 Millionen Einwohner Utahs herumtrieben, war meine oberste Mission sofort wieder aus der Stadt zu fliehen. Also ab nach Osten über einen Pass, der Gordo ans Limit gebracht hat. Z.T. musste ich die Steigungen im zweiten Gang hochkriechen, im Rückspiegel wieder lange Autoschlangen. Irgendwann habe ich im Dunkeln völlig entnervt und am Ende einen Stellplatz gefunden. Am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder etwas besser aus. Bei Helligkeit entpuppte sich der Stellplatz als ganz passabel und nach dem Frühstück ging es ins Tal Richtung Dear Lake Reservoir. Irgendwo unterwegs, an einem Platz mit gutem Empfang, habe ich seit langer Zeit mal wieder mit meinen Eltern telefoniert. Da ich zu diesem Zeitpunkt gefühlsmäßig an einem Tiefpunkt war (v.a. durch das visumsbedingte Gehetze und die viele Fahrerei, kombiniert mit dem Gefühl so viele Dinge nicht sehen zu können), hat das richtig gut getan bekannte Stimmen zu hören, sich mal auskotzen zu können und natürlich die News aus der Heimat zu erfahren. Moralisch gestärkt bin ich weiter einem schönen Teil der BDR gefolgt und schließlich, wieder im Dunkeln, südlich von Price in der Wüste an meinem Stellplatz für die Nacht gelandet. Hier habe ich lange Zeit draußen verbracht und die Milchstraße bestaunt. Der Anblick wird nie langweilig. |
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Juni 2024
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