Hallo, noch jemand hier?War ja wieder lange still hier, aber es soll natürlich weitergehen. Corona wurde ja pünktlich zum Sommer und zur Bundestagswahl für beendet erklärt und die Impfung macht mich unverwundbar, beste Voraussetzungen also für einen Kurztripp nach Rumänien in die Karpaten. Hier soll es möglichst offroad durch die Berge und Täler gehen, bevor der wachsende (Offroad-)Tourismus solche Ausflüge reguliert oder ganz unmöglich macht. Rumänien ist in der Szene immerhin als letzte Bastion für wilde Touren abseits der Straßen bekannt und beliebt. Vorbereitet mit dem Offroad-Trackbook von "Pistenkuh" und den GPS-Daten vom Trans-Euro-Trail, ging es am 22.06. ab auf die Autobahn. Erstes Ziel Schmitten im Taunus. Hier wohnt Bernd. Die geneigte Leser:in weiß, dass ich Bernd 2019 und 2020 mehrfach in Chile getroffen habe. Seitdem sind wir regelmäßig per Email in Kontakt und ein persönliches Treffen war mehr als überreif. Wir haben einen halben Tag gemeinsam verbracht und viel geredet. Es ist immer wieder beeindruckend welch reflektierten, realistischen und dennoch offenen Blick Bernd auf die Welt hat. Der Besuch und das Arbeiten in über 100 Ländern auf dieser Welt haben sicherlich dazu beigetragen. Es macht einfach Spaß ihm zu lauschen, sich mit ihm auszutauschen und zu diskutieren (Grüße gehen an dieser Stelle raus an Maami: Ja, auch andere Menschen müssen dies ertragen...) 😁
Danach ging es weiter Richtung Passau mit einem Zwischenstopp bei "Tom's Fahrzeugtechnik". Dort habe ich mir gehörig die Nase platt gedrückt und hoffe seitdem auf einen baldigen Lottogewinn... Danach ging es weiter von Passau durch Österreich und Ungarn. Am 25.06. bin ich dann schließlich übermüdet und verschwitzt in Rumänien gelandet. Über 1800 reine Autobahnkilometer in einem Troopy ohne Klimaanlage und zwischen 80 und 90km/h sind keine Wohltat... Der erste, bereits zu Hause gescoutete Stellplatz östlich von Arad am Ufer der Mures war ein Volltreffer. Das Wasser ist allerdings nix zum Schwimmen oder Baden. Am Abend sorgte ein vorbeiziehendes Gewitter für ein gewaltiges Spektakel. Am kommenden Tag ging es zeitig auf der DN7 nach Dobra, dem Startpunkt für die ersten Touren aus dem Buch von "Pistenkuh". Die Fahrt dorthin war stressig, zumindest für mich... Die LKW's jagen einen über die kurvenreiche und stellenweise echt schlechte Piste. Selbst in Ortschaften sind mindestens 70 km/h angesagt. Wenn man sich dann mit 50 km/h an die geltenden Vorschriften hält, sorgt das bei den LKW-Fahrern nicht gerade für Freudenstürme... Von Dobra aus habe ich mich auf den Weg gemacht den 'Muntii Poiana Rusca' genannten Teil der Westkarpaten zu erkunden. Auf verschlungenen Pfaden ging es durch Täler und über bewirtschaftete Hochebenen, die einen fantastischen Ausblick bieten. Die erste Nacht habe ich in der Nähe eines alten Dorfes auf solch einer Hochebene verbracht. Im Westen der Sonnenuntergang und heute morgen im Osten wieder der Sonnenaufgang. Besser kann man es nicht haben... 😉 Heute habe ich einen kurzen Abstecher nach Hunedoara (Eisenwerk) gemacht und mir das dortige Schloss angeschaut (35 Lei). Die Ausstellung war nicht wirklich berauschend und ein Teil war wegen Restaurierung nicht zugänglich. Für ca. 7€ also etwas wenig. Mit der Hoffnung auf eine Abkühlung ging es danach zum Stausee Lacul Cinsis, leider ohne Erfolg. Das Ufer ist gesäumt von Bauruinen, Baustellen, Pensionen, Hotels und Campingplätzen, einen öffentlichen Badestrand gibt es nicht. Hier wird in ein paar Jahren vermutlich das gesamt Ufer zugebaut sein... Also weiterhin verschwitzt weiter in die Berge. Gut so, denn auf dem ersten Abschnitt der Piste schoss mir der Angstschweiß aus jeder Pore. Der steile, lehmige und mit tiefen Spurrillen geschmückte Weg war die bisher anspruchstvollste Erfahrung mit Gordo. Zum Glück kam niemand von vorn, ausweichen oder rangieren wäre unmöglich gewesen. Laut Trackbook ist dieser Teil als Schwierigkeitsgrad 4 (von 6) eingestuft. Ich will gar nicht wissen, wie dieser Abschnitt nach Regen aussieht... Ein paar Kilometer weiter fand sich der heutige Nachtplatz auf einer weiteren Hochebene mit tollem Ausblick. So, wieder ganz schön viel geschrieben für den Anfang. Naja, gibt ja viel nachzuholen... 😁 Noch ein Nachtrag bzgl. der für Österreich, Ungarn und Rumänien notwendigen Vignetten: Sie lassen nach wie vor direkt an der Tanke kaufen, sind aber auch online zu haben. Rumänien registriert nur noch das Kennzeichen, ohne Klebevignette. Bei Ungarn bin ich mir nicht sicher. |
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Juni 2024
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