Kalte Nächte...Meine erste kurze Wanderung am Grand Canyon führte zum Cape Final, einem schönen Aussichtspunkt hoch über den Canyon. Von hier lässt sich der deutlich tiefer liegende South Rim sehen. Direkt am Aussichtspunkt ist ein offizieller Platz, an dem man übernachten darf. Und genau dazu habe ich mich ganz spontan entschieden. Da man in den Nationalparks nicht so ohne Weiteres im Zelt übernachten darf, musste ich erst noch im Administration Office eine Backcountry Permit (22,- $) erstehen. Ich hatte Glück, denn der Platz war noch nicht reserviert. Nachdem alle organisatorischen Dinge erledigt waren, bin ich zurück zum Startpunkt des Wanderweges gefahren, habe meinen Rucksack gepackt und bin mit übermäßig vielen Kilos auf dem Rücken wieder zum Cape Final gewandert. Dort habe ich mein Lager aufgeschlagen und bin danach über die Felsen geklettert, um einen schönen Platz für den Sonnenuntergang zu suchen. Die Nacht war arxxxkalt (knapp unter 0 Grad Celsius). Mit dickem Fleecezeug, Daunenjacke, Wintersocken und Mütze war es aber auszuhalten. Was mir mehr Probleme gemacht, war der bescheiden harte Boden und meine viel zu dünne Isomatte. Ich hatte ja vor Wochen extra einen Kaltschaumtopper gekauft, da ich selbst im Auto jeden Morgen mit Schmerzen aufgewacht war. Daher war diese Nacht eine echte Tortur für die Prinzessin auf der Erbse... Man wird leider älter... Am Morgen ging es früh aus dem Zelt, um den Sonnenaufgang zu beobachten, an Schlaf war eh nicht zu denken. Im Laufe des Vormittags war ich wieder zurück am Auto und bin zum Startpunkt des Kaibab Trails gefahren. Dieser Wanderweg führt steil über zig Serpentinen in den Canyon und auf der anderen Seite wieder nach oben. Das habe ich mir natürlich geklemmt, mir sind aber etliche Leute mit leichten Trinkrucksäcken begegnet, die tatsächlich an einem Tag den sog. "rim to rim to rim" laufen, ja, kein Tippfehler: LAUFEN. Wer es braucht... Ich bin nur bis zur Red Wall Bridge ab- und wieder aufgestiegen. Selbst das hat gereicht, um einen Eindruck von den Dimensionen zu bekommen. Platt und gut durchgeschwitzt bin ich zurück zu meinem Stellplatz außerhalb des Parks gefahren und habe noch ganz schnell geduscht, wobei das Wasser fast direkt auf der Haut gefroren ist. In dieser Nacht sind mir dann tatsächlich noch die Wasserleitungen IM Auto eingefroren, obwohl die Heizung die Nacht durch gelaufen ist. Das Thermometer zeigte am Morgen knapp - 15 Grad. Zeit zu verschwinden...
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Juni 2024
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