Mehr Canyons...Tja liebe Leserinnen und Leser, es wird schwer für euch werden. Während ich diese Zeilen schreibe, stehe ich bereits im Death Valley und die Sonne geht bereits um 16 Uhr unter. Es ist abends also sehr laaaaaange dunkel und das gibt mir mehr Zeit denn je, um hier meine Erlebnisse einzutippen. Viel Spaß...
Auf Empfehlung bin ich auf dem Weg zum Grand Canyon noch am Natural Bridges National Monument vorbeigefahren. Leider bin ich dort erst kurz vor Sonnenuntergang angekommen und konnte nur eine kurze aber lohnenswerte Wanderung in den Canyon machen. Die Größe dieser Bridge war beeindruckend, dazu die Farben des blauen Himmels und des gelben Laubes. Einen Stellplatz hatte ich erst im Dunkeln und nach einiger Sucherei gefunden. Eigentlich hätte ich am nächsten Morgen wieder in den Park fahren können, um noch die Wanderungen zu den beiden anderen Bridges zu machen. Aber: Bei allen "National Monuments" muss man wieder extra Eintritt bezahlen und der Jahrespass für die Nationalparks gilt hier nicht. Ich war also schlichtweg zu geizig. Nach dem Frühstück bin ich über das Valley of the Gods und das Monument Valley weiter Richtung Grand Canyon gefahren. Die Fahrt durch das Valley of the Gods war wirklich toll, staubige Sandpiste durch rote Landschaft. In das Monument Valley bin ich nicht gefahren, da hat mir der Blick vom Highway gereicht. Auch hier hätte man wieder extra Eintritt zahlen müssen. Die weitere Fahrt Richtung Page am Lake Powell führte durch das Reservat der Navajos. Hier ist es nicht erlaubt wild zu campen und daran sollte man sich auch tunlichst halten, denn es handelt sich um heiliges Land. Nicht ganz so heilig scheinen die Straßengräben zu sein. Hier stapelt sich der Müll. In der Nähe von Page befindet sich der von Fotos bekannte Horseshoe Canyon. Zum Glück war es schon dunkel, sonst hätte ich vielleicht noch darüber nachgedacht, 10$ für das Parkticket und ein paar Fotos auszugeben. Das Geld wird einem hier wirklich für jeden Schxxxx aus der Tasche gezogen... Bei einer Tagestour mit zahlreichen Stopps ist man so schnell mal 50 bis 60 $ nur für Park- oder Zutrittsgebühren los. Einen (kostenfreien) Stellplatz habe ich schließlich, mitten in der Nacht und außerhalb des Reservats, am Marble Canyon gefunden. Endlich Grand Canyon! In meinem Nationalpark Führer steht zu lesen, dass der North Rim vom GC nur etwa 10% der Besucher im Vergleich zum, einfacher erreichbareren, South Rim hat. Für mich war daher schon im Vorfeld klar, dass es nur zum North Rim geht. Links und rechts der langen Zufahrtsstraße in den eigentlichen Nationalpark gehen zahlreiche Forststraßen ab, die z.T. bis an den Rand des Canyons führen. Da dies alles zum Kaibab National Forest gehört, ist hier das freie Übernachten erlaubt. Nach knapp 30 km auf Schotterpiste hatte ich schließlich einen Platz gefunden, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Ich konnte Gordo wirklich bis zwei Meter an den Canyonrand fahren, Feuerstelle inklusive. Obwohl es noch früh am Tag war, war für mich sofort klar, dass ich diesen Platz heute und am folgenden Tag nicht mehr verlassen werde. Also Stuhl an die Kante gestellt, Kaffee gekocht und den Ausblick genießen. Gegen Nachmittag kam noch Charlie dazu. Er ist 74 Jahre alt und erkundet gerade die Gegend um den Grand Canyon. Er schläft jede Nacht draußen unter freiem Himmel, da er beim Einschlafen gerne die Sterne sieht. Nachvollziehbar, dass ich mich abends im Auto bei laufender Heizung etwas schlecht gefühlt habe. Charlie und ich haben auch den Folgetag gemeinsam verbracht und viel über Reisen, Fahrräder, Politik, Gesundheit und Lebensführung gesprochen. Natürlich gab es auch einige Tipps für meine anstehende Reiseroute. Immer wenn ich solche Menschen wie Charlie treffe, die bis ins hohe Alter körperlich aktiv sind und (allein) die Welt erkunden, gibt mir das Hoffnung für mein eigenens Älterwerden... Danke dafür! Am nun bereits dritten Tag am Grand Canyon ging es schließlich in den eigentlichen Park, dies natürlich zum Sonnenaufgang. Aber dazu später mehr. Comments are closed.
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Juni 2024
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