Happy birthday...... to me (Achtung zeitlicher Verzug! Bitte nicht mehr gratulieren.)!!! Das Timing war nicht ganz ungeplant. Schon in Deutschland hatte ich mir ausgemalt, meinen Geburtstag in Alaska am Lagerfeuer mit selbst geangeltem Fisch zu verbringen. Von dieser Fantasie ist letztlich nur Alaska geblieben, man kann nicht alles haben...
Bereits am Abend zuvor hatte ich ja schon die Fähre über den Klondike genommen und mir einen schönen Platz mit Ausblick am Top of the World Highway gesucht. Am Morgen ging es, mit frischem Kaffee im Getränkehalter, weiter Richtung Grenze. Die Fahrt war fantastisch, da der TotW Highway, zumindest auf kanadischer Seite, immer hoch entlang der Bergkette verläuft. Somit hat man ständig weite Blicke bis in die entfernten Täler, sowohl nach Norden als auch Süden. Der Grenzposten, der bereits am 5. September schließt, war nur eine kleine Hütte. Der US amerikanische Officer, mit Zahnstocher im Mund und verspiegelter Sonnenbrille, empfing mich überaus freundlich. So kennt man das von amerikanischen Grenzbeamten! (Hinweis: Auf anekdotischer Evidenz fußende Ironie!!!) Beim Einsteigen ins Auto dann plötzlich ein "Hi, how are you. Nice to see you again!" Klar, der kanadische Grenzbeamte! Mit Perry hatte ich am Tag zuvor bei der Autowäsche angestanden und über den Dempster Highway ausgetauscht. Er hatte nich gesagt, dass das sein letzter Urlaubstag sei, im Grenzhaus hätte ich ihn allerdings nicht erwartet. Nach einem kurzen Gespräch und einem abschließenden "Safe travels!" bin ich mit USA Einreisestempel mit Geburtstagsdatum endlich auf alaskanischen Straßen unterwegs. Man merkt sofort einen Unterschied zu Kanada. Es ist ja tatsächlich häufig so, dass man beim Grenzübertritt schon auf den ersten Metern Unterschiede bemerkt. In diesem Fall schlechtere Straßen, weniger Rastplätze (und wenn, dann ungepflegt), vieles wirkt zerfallen und ungepflegt, die Menschen schauen einen eher skeptisch an. Irgendwie schwer zu bechreiben. Vielleicht kam dieser deutliche Unterschied auch daher, dass an allen möglichen Stellen PickUps und ATVs standen und bis zur Unkenntlichkeit getarnte Menschen mit Gewehren auf dem Rücken herumliefen... es ist Jagdsaison. Erster Stopp war Chicken, bzw. schon ein paar Kilometer davor am Straßenrand, wo Ben und Bandit mit ihrem Landcruiser wegen Motorschaden liegengeblieben sind. Ein Landcruiser mit offener Haube neben der Straße ist ja bekanntlich ein sehr seltener Anblick (knock on wood). Ben war auf dem Weg nach Tuk, wo er eine lange Reise bis nach Ushuaia beginnen wollte (Insta und Youtube inklusive). Jetzt sitzt er mitlerweile in Tok und wartet auf einen Austauschmotor. Zurück zu Chicken: Erster Ort nach der Grenze und der Name ist Programm. Alles ist dem Thema Chicken gewidmet, inklusive riesiger Hühner Figuren (hab leider keine Fotos davon gemacht). Hier gab es erstmal ein Stück Geburtstagskuchen und einen überraschend guten Espresso. Rekoffeiniert und völlig überzuckert (wie man sooooo viel Zucker in so ein kleines Stück Fudge bekommt, ist mir ein Rätsel...) war es an der Zeit einen Nachtplatz zu finden. Diesmal war das etwas schwieriger, da sich, wie schon erwähnt, überall die getarnten Waffenfetischisten niedergelassen hatten. Ziemlich müde habe ich dann einen sehr windigen aber schönen Platz gefunden und zum Abschluss meines Tages wurde noch ein Sonnenuntergangsfeuerwerk gezündet. Gute Nacht. Comments are closed.
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Juni 2024
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