Lange nichts geschrieben...... also kurz fassen. Als ob mir das gelingen würde. Cajamarca wird im Reiseführer als Cusco des Nordens beschrieben. Wenn Cusco im Süden auch so ist, dann gute Nacht. Nachdem ich meinen Bedarf an Lebensmitteln und Internet in einem großen Einkaufszentrum gestillt hatte, ging es auf Kreuz-und Querfahrt durch die Stadt, um die Straße nach Cumbemayo zu finden. Das hat sich dann über ca. eine Stunde hingezogen. Alles verstopft und das Navi versagt in den engen Gassen am Hang, ein Problem, das leider häufiger auftritt. Schließlich bin ich noch vor Einbruch der Dunkelheit am Parkplatz des Cumbemayo Besucherzentrums angekommen. Der Nachtmann war wirklich sehr nett, es wäre aber noch netter gewesen, wenn sie nicht mitten in der Nacht mit ihren Gewehren auf streunende Hunde geschossen hätten... Nicht wegen der Hunde, sondern wegen meiner spontanen adrenalinbedingten Darmentleerung (fast). Am nächsten Morgen ging es dann auf den Rundweg zum Äquadukt. Hier hat irgendeine Frühkultur einen 9km Wasserkanal in den Fels gehauen, um Cajamarca mit Wasser zu versorgen. Die exponierten Felsformationen haben übrigens senkrechte Kanäle, in denen das Regenwasser in den Boden und dann in den Kanal gelangt. Von Cumbemayo ging es wieder zurück nach Cajamarca, noch kurz Internet und dann weiter Richtung Trujillo. Der eigentliche Besuch des Stadtzentrums musste ausfallen, da ich einfach keinen Parkplatz gefunden habe, für die Parqueaderos war der Wagen zu hoch, zu breit oder zu lang. Dann eben nicht. Dann kam die blöde Situation, die unten im letzten Beitrag beschrieben ist. Auf dem Weg nach Trujillo habe ich eine Nacht an der zweitgrößten Goldmine der Welt verbracht, der Mina Lagunas Norte. Auf den Bildern ist der große Berg zu sehen, der fast komplett mit Plastikplane bedeckt ist. Ohne Worte! In Trujillo bin ich erstmal wieder in ein Einkaufszentrum. Hier mal wieder der krasse Gegensatz: alles glänzt, ich bin der am schäbigsten bekleidete, ich habe das älteste Handy, fancy Shops, Cafés, Restaurants. Einen Kilometer vorher leben die Leute in ihrem eigenen Müll. Von Trujillo ging es weiter zu meiner Basis für die nächsten Tage, Huanchaco. Huanchaco ist ein Touri- und Surfhotspot, mit schöner Promenade, einer Seebrücke, zahlreichen Cafés, Restaurants und Surfschulen. Die nächsten drei Tage habe ich mit Kultur, Fahrzeugwartung, Kleinreparaturen, Wäsche, Surfkurs und chillen verbracht. Kurz zur Kultur: Chan Chan ist eine Stadt, die vor ca. 1000 Jahren auf 28 qkm vorwiegend aus Lehmziegeln gebaut wurde und etwa 80.000 Menschen ein Heim bot. Hier lebten die Chimu von allem was das Meer so zu bieten hatte. Der gesamte Komplex ist wirklich beeindruckend und lohnt sich auf jeden Fall. Die Ausmaße sind gigantisch und man bekommt einen Eindruck von der schweren Arbeit der Archäologen, die einen der Paläste wieder aus dem Sand ausgegraben haben bzw. noch dabei sind. Mein zweiter Stopp war beim Huaca del Brujo. Der Komplex aus drei Pyramiden, von denen nur eine partiell freigelegt wurde, geht auf die Moche-Kultur zurück. Hier wurde unter anderem die Mumie einer weiblichen Herrscherin gefunden. Der älteste Hinweis für Frauen in Machtpositionen in Peru. Die Pyramide selbst gibt nicht so viel her, aber der gesamte Ort an sich: Die Lage inmitten einer riesen Sandwüste direkt am Meer strahlt eine gewisse Aura aus. Der Surfkurs war auch gut, aber das Wasser war arxxxkalt, Humboldtstrom sei Dank. Nach zwei Stunden waren Luis, mein Instruktor, und ich völlig durchgefrohren. Der richtige Zeitpunkt, um die Standheizung vom letzten Einsatz auf 4000m freizubrennen. Im Reiseführer steht, dass die meisten viel länger in Huanchaco hängen bleiben als geplant. Recht hat er und das zurecht. Daher wird morgen früh die Reißleine gerissen und es geht weiter gen Süden. Comments are closed.
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Juni 2024
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