Geld auf Kosten anderer...Geld in Argentinien ist etwas problematisch. Da sich die Regierung die Inflation nicht eingestehen will, wird der argentinische Peso künstlich auf einem festen Wechselkurs gehalten, der mit dem inoffiziellen Wert nichts zu tun hat. Tauscht man sein Geld in der Bank zum offiziellen Kurs, bekommt man für den € ca. 66Pesos. Allerdings ist der € auf dem sogenannten Bluemarket satte 93Pesos wert... Daher kommt Geld vom Automaten abzuheben nicht in Frage. Man bekommt sowieso nur ca. 80€ und zahlt fast 10€ Wechselgebühr... Mit ein paar Tricks bekommt man aber ganz legal seine Pesos zum inoffiziellen Wechselkurs. So habe ich für 500€ einen Gegenwert in Pesos bekommen, der 696€ entspricht. Gut für mich, schlecht für die Argentinier. Aber sorry Leute, ich muss auch auf's Geld achten. Das Geld habe ich mir bei einem Bäcker auszahlen lassen, in dicken Bündeln in einer zugeklebten Tüte. Das Kleingeld gab es als Gebäck...
In Gobernador Gregores habe ich Michi aus Spanien kennengelernt. Er ist mit seinem Moped unterwegs und wollte eigentlich in Bolivien und Peru unterwegs sein. Durch zahlreiche Umstände und Zufälle hatte es ihn dann aber nach Süden verschlagen. Wir haben zusammen die folgenden Tage verbracht. Von Gobernador Gregores ging es vollgetankt nach El Chaltén. Die Fahrt langweilig, weil sich die Landschaft auf der R40 nicht wirklich ins Zeug legt. Dafür gab es dann aber das große Staunen, als wir in El Chaltén einfuhren. Staunen einerseits wegen der mächtigen Berge, die sich hinter dem Ort auftürmen (El Torre und Mont Fitz Roy) und staunen andererseits wegen der Massen an Touristen, die zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Expeditionsmobil durch den Ort waberten. Nach über einer Woche Einsamkeit war das schwer zu ertragen aber auch ganz schön. Am Abend haben wir dann jemanden für uns kochen lassen und dabei handgemachter lokaler Musik gelauscht. Am nächsten Tag sind Michi und ich zur Laguna de los Tres gewandert. Zusammen mit hunderten anderer Menschen sind wir bei bestem Wetter 10 Stunden durch die Natur gelaufen. Danach ging es weiter nach El Calafate bzw. durch den Ort hindurch zum Lago Rocas. Von dort sind wir am nächsten Morgen zeitig zum Gletscher Perito Moreno aufgebrochen. Auch hier wieder tausende Menschen. Der Gletscher selbst war extrem beeindruckend. Wo wird man schon mit dem Shuttlebus so dicht an eine so große Eiswand gefahren? Der Gletscher hat eine Höhe von ca. 70m gemessen von der Wasseroberfläche und ist einer der wenigen, die seit vielen Jahren nicht schrumpfen. Trotz seiner Dimensionen ist es nur der drittkleinste Gletscher des Gletscherfeldes im Los Glaciares NP. Ununterbrochen knackt und kracht das Eis. Hin und wieder fallen Stücke ins Wasser. Die Großen unter lautem Staunen der Menschen. Nach fünf Stunden Gletscherschau ging es wieder zurück zum Stellplatz am Lago Rocas. Baden, Brot backen, kochen, Wäsche waschen. Das Übliche eben... Am nächsten Tag ging es für Michi weiter zum Torres del Paine NP nach Chile und für mich einmal quer durchs Land auf der Ruta 9 zum Monte Leónes NP, 200km Schotterpiste... Comments are closed.
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Juni 2024
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