Urlaub auf der Ranch...Der Grenzübertritt nach Mexico verlief relativ problemlos. Ohne irgendeine Kontrolle, konnte ich einfach durch den Grenzposten fahren, allerdings stand noch etwas Papierkram an. Nachdem ich unweit einen Parkplatz gefunden hatte, ging es zur Migracíon. Die hatten leider ein Problem mit ihrer Software und ich musste 2,5 Stunden warten. Die Zeit habe ich genutzt, um Geld abzuheben und mir beim Bäcker Brot zu kaufen. Keine 200 Meter von der USA entfernt und schon findet man im Familienbetrieb handgemachtes Brot, welches den Namen auch tatsächlich verdient.
Als die Migracíon wieder geöffnet war, ging alles recht zügig. Erst die TouristCard abholen und beim Banjercito bezahlen, mit dem Zahlungsbeleg gibt es den Stempel im Pass. Danach eine Kopie der TouristCard im Copyshop und zurück zum Banjercito. Dort wieder Kopien der TouristCard, vom Reisepass und der Fahrzeugzulassung abgeben, ein paar Unterschriften und einer weiteren Zahlung (ca. 50€) gabbes das TIP (Temporary Import Paper) für Gordo. Der darf, im Gegensatz zu mir, jetzt sogar 10 Jahre in Mexico bleiben. Nachdem alles erledigt war, bin ich ca. 60 km Richtung Ensenada gefahren. Hier hatte ich fast einen Unfall. Die Mexikaner fahren sehr, sagen wir mal, beherzt. Straßenschilder und -markierungen sind nur zum Schmuck. Überholt wird gefühlt immer dann, wenn es überhaupt nicht passt. So wurde ich also von jemandem, der mich in einer Kurve überholte, fast von der Straße gedrängt, als er vor dem Gegenverkehr ausweichen musste. Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen. Wobei in den Städten, obwohl chaotisch, sehr ruhig und rücksichtsvoll gefahren wird. Irgendwo im Nirgendwo bin ich schließlich auf eine Schotterstraße abgebogen und holprige 15 km später wurde ich von 5 Hunden auf der Rancho La Bellota lautstark begrüßt. Auf dem Gelände standen einige LandCruiser, ein Unimog, Mercedes Sprinter usw. Raul und Caroline, die Besitzer der Ranch, bieten hier eigentlich Erlebnispakete für Familien oder Gruppen an: Ausritte, Jagd, Wanderungen, Spiele usw. Da sie aber selber sehr viel mit ihrem Reisemobil unterwegs sind, haben sie sich entschieden auch Overlandern Übernachtungs- und Lagerplätze anzubieten. Das Schönste an der Sache: Strom und Licht liefert die Sonne. Sonne aus, Licht aus. Gerade jetzt im Winter, wo sich im Tal der Ranch bereits um 16:30 Uhr die Dunkelheit ausbreitet, führt das zu maximaler Entspannung. Ich will das hier an dieser Stelle nicht unnötig ausdehnen, daher versuche ich mich kurz zu fassen. Ich bin fünf Tage geblieben, habe neue nette Menschen kennengelernt, mich sehr gut unterhalten, wurde zum Thanksgiving-Essen eingeladen, habe meine Blogs vervollständigt, Gordo hat etwas Pflege bekommen, ich konnte mich auf der Ranch etwas nützlich machen, habe die Gesellschaft der vielen Pferde, Hunde und Schafe und das Leben im Rhythmus der Natur genossen. Auch wenn mir der Ruf eines emotionslosen Hardcoreberserkers vorauseilt, waren v.a. die sozialen Kontakte, nach den letzten recht einsamen Wochen, eine willkommene Abwechslung. Dementsprechend ist mir der Abschied wirklich schwer gefallen. Sollte ich vom Süden Mexicos wieder zurück in die USA fahren, weiß ich auf jeden Fall, wo ich ein paar Tage Halt mache. Comments are closed.
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Juni 2024
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