Nationalparking...Wie im letzten Blog schon erwähnt, hatte ich mich davon überzeugen lassen, in den Banff NP und von dort über die 93 und Jasper weiter Richtung Alaska zu fahren. Ich kann hier schon mal vorweg nehmen, dass sich der Stopp auf jeden Fall gelohnt hat, auch wenn es ein Wochenende getroffen hat und die Parks knüppelvoll waren.
Da ich mir wegen der Bären und anderer menschnefressender Bestien (Wolf, Koyote, Puma) mächtig in die Hosen mache, v.a. weil überall immer empfohlen wird in kleinen Gruppen zu wandern, habe ich mich anfangs für kurze und stark frequentierte Wanderungen entschieden. Was dazu führte, dass der Weg zu den Lower und Upper Falls eher einem Anstehen an der Kasse glich. Etwas weiter bergauf wurde es dann ruhiger und die InkPot Pools (verschiedene Süßwasserquellen, die kleine Pools bilden) konnte man wieder in Ruhe genießen. Wieder zurück am Parkplatz hielt ich Ausschau nach einer Möglichkeit zur Erfrischung in den Bow River zu springen. Allerdings kam alles ganz anders. Dort am Ufer saßen zwei Kanadier, die ihre SUPs und Kajaks vorbereiteten. Nicht schüchtern habe ich gefragt, ob sich der Fluss paddeln ließe oder ob die Stellen mit Wildwasser zu gefährlich wären. Tja, 20 Minuten später saß ich im Packraft und bin mit Trish, Nico, Brandon und Zack fünf Stunden den Bow River stromabwärts gepaddelt. Was ein Abenteuer! Berge, Stromschnellen, Weißkopfseeadler, Biber und viele Gespräche. Fix und fertig, kalt und hungrig ging es danach auf einen sogenannten Overflow Campground. Diese werden geöffnet, wenn alle anderen CP im Park ausgebucht bzw. belegt sind, was an Wochenenden häufig der Fall ist. Und da ich ja nie etwas im Voraus plane, musste dieser Schotterplatz mit Plumpsklo genügen. Am nächsten Tag ging es mit einer etwas längeren Wanderung zum Lake Helen und etwas weiter bergauf zum Dolomite Pass. Das fühlte sich, im Gegensatz zum Vortag, schon mehr nach Wanderung in der Wildnis an, war dementsprechend, Ursaphopie sei Dank, aber auch aufregender... Am folgenden Tag bin ich von Lake Louise bis nördlich von Jasper zum nächsten Overflow CP gefahren. Die Strecke nennt sich Icefield Pathway und immer wieder Möglichkeiten sich innerhb weniger Minuten einen schönen Ausblick, einen Wasserfall oder Blicke auf Gletscher zu erwandern. Erstaunlich war, was für Menschenmassen unterwegs waren. Der Icefield Glacier verdeutlichte wie schlecht es um die Gletscher steht. Geparkt hatte ich am "1942 war der Gletscher hier." - Schild. Von dort waren es ca. 1,5 km bis zum Aussichtspunkt. Dort war die Gletscherfront noch 2006, also vor weniger als 20 Jahren. Von dort waren aber nochmals 1,5 km bis zum heutigen Gletscherrand. Von den Dimensionen lässt sich das kaum begreifen, was da in der kurzen Zeit an Eismasse verloren gegangen ist. Laut der vier Kanadier vom Vortag war der Winter wohl auch extrem schneearm und das Frühjahr sehr heiß, sodass man ausser den Gletschern keinen Schnee mehr sieht. Ein paar Kilometer die Straße entlang bildete sich auf beiden Spuren ein Autoschlange. Ursache war eine Grizzly Bärin mit zwei Jungen, etwa fünf Meter von der Straße entfernt. Vollkommen klar natürlich, dass die Leute mit Kindern und Handy aus dem Auto springen, hinrennen und Fotos machen. Der anwesende Ranger mahnte sich vergeblich am Megaphon heiser. Passt zu einem Spruch, den ich unlängst gehört hatte: "There is a significant overlap of intelligence between the dumbest people and the smartest bears." Dem ist nichts hinzuzufügen... In und nördlich von Jasper war wieder recht viel Qualm von den Waldbränden in der Luft. Der tönt sich zwar schön orange, wenn die Sonne untergeht, aber... Comments are closed.
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Juni 2024
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