Ein Monat......ist schon rum. Man wie die Zeit vergeht. Bleiben nur noch 11 Monate und ich bin immer noch in Kolumbien... Die letzten Tage waren sehr abwechslungsreich und leider wieder sehr fahrintensiv. Heute z.B. haben wir für die ersten 115km "nur" 3h40min gebraucht. Im Schneckentempo hinter den LKWs die Berge hoch und runter. Und dann überholt man mal nach kolubianischer Art in der Kurve und wird gleich von der Policia rausgewunken. Zum Glück haben sie nur auf das Überholverbot (an das sich hier eh keiner hält) hingewiesen und uns eine gute Fahrt gewünscht. Kurz zu den letzten Tagen: Am Montag sind wir im kleinsten Nationalpark Kolumbiens zur Laguna Iguaque (3600m) gewandert. In den Nationalparks wird man anscheinend ordentljch zur Kasse gebeten. Wir mussten 5000 COP für eine ominöse Versicherung, 4000 COP fürs Parken und 52000 COP Eintritt zahlen (für Kolumbianer 18000 COP). Für das Geld sind dann nichtmal die Infoschilder auf Englisch. Egal, wenn sie das Geld zum Erhalt der Parks nutzen, soll es so sein. Also ab zur Lagune mit Atemnot, scheint wohl die Höhe zu sein. Oben angekommen dann 5 Grad Celsius, Regen, Sturm und 10m Sicht. Die warmen Klamotten im Auto. Zu unserem Glück haben sich die Wolken doch noch aufgelöst und den Blick auf die beeindruckende Paramo freigelegt. Der Rückweg hat sich ewig gezogen, weil mein linkes Knie wieder mal rumzickt, bergab ist nicht so seins... Am Dienstag sind wir nach Tunja gefahren und nach einem kleinen Stadtbummel bei angenehm kühlen Temperaturen weiter gen Bogota aufgebrochen. Die Einheimischen beklagen sich über die niedrigen Temperaturen und sind, selbst bei 16 Grad, angezogen wie bei uns im Winter. Ca. 60km vor Bogota haben wir auf einem Campingplatz, den wir ganz für uns allein hatten, direkt am Stausee Embalse Tominé die Nacht verbracht. Am nächsten Morgen dann ein kurzes Workout und ein erfrischendes Bad im kalten Wasser. Mittwoch wieder viel Fahrerei. Wir haben Bogota weiträumig umfahren und sind trotzdem nicht zügig voran gekommen. In Chia haben wir in einem riesigen Einkaufszentrum für viel Geld ein paar heimatliche Dinge eingekauft: Brot, Käse, Jogurt, Schokolade und nen schönen Salatkopf! An der Laguna El Tamacal haben wir genächtigt. Auch hier leider Eintritt zur Laguna (darin enthalten aber aucb die Übernachtung und die Toiletten und Duschen) und mal wieder baden verboten... Die Kolumbianer haben es mit ihren Verboten. Heute dann Richtung Manizales. Wouter muss sein Visum erneuern und ich wollte mich mit UN-Jorge treffen, der mir in Cartagena angeboten hatte, mit mir angeln zu gehen. Leider hat er sich auf meine Mail noch nicht gemeldet. Wir sind über die Hauptstraße nach Honda und Mariquita in eine Tiefebene gefahren. Alles andere als tief waren dort die Temperaturen: 42 Grad Celsius, heißer als in der Wüste im Norden. Ab hier gab es zwei Optionen: a) den LKWs hinterher auf der Hauptstraße nach Manizales oder b) auf einer Nebenstrecke in die Berge und am Vulkan Nevado Del Ruiz vorbei nach Manizales. Die Entscheidung viel für b). Aus dem Tal bei ca. 700m Höhe und 40 Grad haben wir uns über spektakuläre Straßen, kleine Bergdörfer, unzählige Plantagen und noch unzähligere Serpentinen auf 4011m und 3 Grad gekämpft. Der Laubfrosch hat dabei schwer unter dem Sauerstoffmangel zu leiden. Ab ca. 2200m Höhe beginnt er beim Gasgeben weiß zu qualmen. Das wird dann mit zunehmender Höhe schlimmer, sodass es nur noch in Untersetzung und im 2. und 3. Gang vorwärts geht. Jeder Gasstoß bläst weiße Wolken aus dem Auspuff. Also immer schön langsam und die Aussicht genießen. Trotz der Höhe und ohne Höhentuning funktioniert die Standheizung einwandfrei und den Benzinkocher scheint das gar nicht zu stören. Das gibt Mut für die kommenden Höhenpassagen in Peru und Bolivien. Schön wäre da dann nur noch ein kleiner Turbolader... Da viel zu langsam voran gekommen sind, haben wir unser eigentliches Ziel, die Thermalquellen bei Manizales, nicht erreicht und mussten "leider" 20km vorher auf einem Bergplateau abbrechen. Hinter uns der Vulkan, vor uns der Blick über das Paramo ins Tal, über uns die Milchstraße. Besser kann man nicht stranden... Comments are closed.
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Juni 2024
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