Endlich...es regnet. Und die Zeit nutze ich mal, um die letzten Tage zusammenzufassen. Am 14.8. sind wir vom heißen Palmenstrand in Richtung Barichara, einer angeblich schönen sehr gut erhaltenen Kolonialstadt in den Bergen, aufgebrochen, satte 700km weiter südlich. Was in Europa locker an einem Tag mach bar wäre, hat sich über drei, mehr oder weniger, volle Fahrtage hingezogen. Die entspanntesten Abschnitte waren die kurzen 4-spurigen Abschnitte, auf denen man entspannt die Kolonnen von LKWs überholen konnte. In den Bergen allerdings Fehlanzeige. Schmale Straßen winden sich die Berge hinauf- und hinab und die LKWs verstopfen jeden freien Meter. Teilweise geht es im 1. Gang hinter ihnen her und das für Stunden. Klar könnte man überholen. Aber mit 3,5 Tonnen und 136 PS aus einem Saugdiesel ist das schon ein schwieriges Unterfangen. Bergauf kommt man selbst nicht vom Fleck und bergab geben die LKWs Vollgas. Also stundenlange Kolonnenfahrt in dunklen Grobstaubwolken hinter extrem lauten Umweltvernichtungsmaschinen. Anstatt in Deutschland rumzuheulen, wie schlecht unsere Luft sei, sollte man sich mal auf die Schulter klopfen bezüglich dessen, was dahingehend schon alles erreicht wurde. Gerade in Städten ist es hier kaum auszuhalten: Tausende 2-Takt-Mopeds, hunderte LKWs und PKWs schleudern Abgase raus, wie bei uns in den 70ern oder 80ern. Das brennt in der Lunge, macht Kopfschmerzen und schlechte Laune. 41 Jahre Nichtraucher und das Tragen von Atemschutz bei entsprechenden Arbeiten für die Katz... Leid tun mir v.a. die Menschen, die direkt an den Straßen leben und arbeiten. Ist die Straße für sie doch die einzige Lebensader für das kleine Restaurant oder den Laden/ Verkaufsstand. Ein Leben lang 24h Abgase und höllischer Lärm der LKW-Massen, die sich durch die Berge quälen... Es geht uns gut in der Heimat!!! Genug dazu. Weit weg vom Lärm, zumindest zwischen 18 Uhr und 5:30 Uhr, haben wir eine ruhige Nacht in der Nähe von Los Santos verbracht. Eine sehr schöne, kleine, ruhige und saubere Stadt. Die Menschen hier sehen, im Vergleich zur Küste, ganz anders aus, bergiger eben. Zudem sind sie ruhiger, weniger laut und aufdringlich, trotzdem sehr höflich und hilfsbereit. Sehr angenehm. Leider ist die Verbindungsstraße zwischen Los Santos und Jordan nicht mehr befahrbar und wir mussten 60km zurück auf den Abgashighway. Nach 6 Stunden (für 140km) sind wir dann aber endlich in Barichara angekommen. Sieht auf den ersten Blick wirklich schön aus. Für einen zweiten Blick hatten wir aber keine Lust mehr und haben uns lieber einen Stellplatz in der Nähe von Guane gesucht. Ein stiller abgeschiedener Platz in einem ungenutzten Ministeinbruch. Heute geht es für den zweiten Blick zurück nach Barichara. Es hat aufgehört zu regnen: Frühstück! Comments are closed.
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Juni 2024
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